Grazer Kunstverein

 

1998 | Mise en Scène

steirischer herbst 98

Miriam Bäckström S, Liam Gillick GB, Pierre Joseph F, Elke Krystufek A, Paul McCarthy USA, Aernout Mik NL, Thomas Schütte D, Bob & Roberta Smith GB, Jane & Louise Wilson GB, Gregor Zivic A

Eröffnung
am Samstag, dem 26. September 1998, um 12.00 Uhr

Dauer der Ausstellung
Sonntag 27. September - Samstag 31. Oktober 1998
Di-So 11.00-18.00 Uhr
Do 11.00-20.00 Uhr

Ort
Bürgergasse 4

In Korrespondenz zum Theaterschwerpunkt des diesjährigen steirischen herbstes veranstaltet der Grazer Kunstverein die Ausstellung Mise en Scène Künstler, Kritiker und Regisseure werden eingeladen, Überschneidungen und Wechselbeziehungen von Theater und Kunst in einer Ausstellung zu bearbeiten. Eine umfangreiche Materialiensammlung in Form eines Textbandes dokumentiert diese Auseinandersetzung zusätzlich.

Die zunehmende Bedeutung von virtuellen Räumen und elektronischer Kommunikation findet in der zeitgenössischen Kunst nicht nur in der direkten Auseinandersetzung mit diesen Medien ihren Niederschlag, sondern zieht auch eine veränderte Auffassung von künstlicher Realität nach sich. Die Bühne als klassischer Illusionsraum erfährt Aktualität und Neudeutung. Szenische Arrangements, Ausstellungssettings und Displays belegen die Konstruktion von Bild und Blick, sowie Produktions- und Rezeptionsweisen von bühnenhaften Vorgängen. Sie schaffen den Realitätstransfer, der dem der Medien gleicht.

Mit dem Rückgriff auf theatralische Strukturen vermag die bildenden Kunst Erzählung und Handlungsfähigkeit zu gewinnen. Theater als körperlich präsente Aktion, die in der Zeit vor- wie rückwärts über sich hinausweist, ist in der Lage Räume und Möglichkeiten des Handelns auszuloten. Die Bandbreite reicht vom inszenierten Rollenspiel oder der Beteiligung des Rezipienten bis zum bewußten Ausschalten der handelnden Personen. Das Erzählerische in der bildenden Kunst ist aber auch durch ein verändertes Verständnis des Selbst und der Autorschaft gekennzeichnet. Der Künstler begreift sich als Erfinder, Arrangeur und Regisseur einer gespielten Geschichte, die sich vor den Augen des Publikums bildlich entfaltet.


Kuratiert von Sebastian Huber, Eva Maria Stadler und Thomas Trummer

 

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