Grazer Kunstverein

 

2002 | Der globale Komplex - continental drift

Florian Pumhösl, Simon Starling, Superflex, Silke Wagner, Jun Yang

Eröffnung
am Dienstag, dem 04. Juni 2002, um 19.00 Uhr

Dauer der Ausstellung
Mittwoch 05. Juni 2002 - Sonntag 07. Juli 2002
Di-Fr 11.00-19.00 Uhr
Sa-So 11.00-15.00 Uhr

Führungen
jeden Donnerstag um 18.00 Uhr
jeden Sonntag um 11.00 Uhr
und nach Vereinbarung

Ort
Bürgergasse 4

Über "bewegte Kontinente - bewegte Erde" spricht am Dienstag, dem 25. Juni 2002 Dr. Bernhard Hubmann vom Institut für Geologie und Paläontologie der Karl-Franzens-Universität Graz.

Am Donnerstag, dem 27. Juni ist eine Exkursion zur Ausstellung "Der globale Komplex" im O.K Centrum und zur Präsentation des gemeinsamen Kataloges nach Linz geplant.

In Zusammenarbeit mit dem O.K Centrum für Gegenwartskunst veranstaltet der Grazer Kunstverein die Ausstellung "Der globale Komplex". Problemstellungen globaler Strategien werden aus dem Blickwinkel der Kunst hinterfragt.
Der Untertitel der Ausstellung des Grazer Kunstvereines "continental drift" bezieht sich auf den Geophysiker Alfred Wegener, der in den 20er Jahren an der Karl Franzens-Universität in Graz tätig war und mit seiner Theorie des Kontinentaldrift die moderne Plattentektonik begründet hat.
Im Zusammenhang mit dem heutigen Globalisierungsprozess, der aufgrund technischen und ökonomischen Profitversprechens vorangetrieben wird, untersucht die Frage nach einer sozialen, politischen und demographischen Kontinentalverschiebung jene Brüche und Differenzen, die innerhalb einer homogenen Weltsicht ausgeblendet werden. Das Schlagwort "global" hat seit den 60er und 70er Jahren einen Paradigmenwechsel erfahren. Damals wurden Klima, Umweltschutz und die gerechte Verteilung von Ressourcen vor dem Hintergrund eines ökologischen Gleichgewichts diskutiert. Dieser Globalisierungsschub, der mit beträchtlicher Energie vorgetragen worden ist, wurde schnell von jenen absorbiert, die ganz eigennützige Interessen verfolgt haben, nämlich den kapitalistisch agierenden Konzernen.

Der schottische Künstler Simon Starling zeigt, wie die Diskontinuität von kulturellen Verschiebungen funktioniert, indem er mit einem alten Fiat 126, zwischen Polen, wo das Modell bis vor kurzem hergestellt wurde, und Turin hin- und herfährt. Auf diese Weise demonstriert er das Auseinanderdriften von kultureller Identitätsbildung und Produktionsprozess. Ähnlich wie Silke Wagner greift das dänische Künstlerkollektiv Superflex zu klassischen visuellen Medien des Alltags, hinter deren Oberfläche sich Abgründe sozialen Unvermögens auftun. Florian Pumhösl versucht mittels penibler historischer Recherche die Kolonialisierungsstrategien und die Interessen der Kolonisierer, die dahinter stecken offen zu legen und Jun Yang thematisiert den Wert und die Bedeutungslosigkeit von kulturellen Identitäten.

In Kooperation mit dem O.K. Centrum für Gegenwartskunst Oberösterreich

 

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