Grazer Kunstverein

 

29.01. - 14.03.2004 | Transmission

Transmission
The Committee For the Visual Arts



Eröffnung / Opening
Mittwoch, 28. Jänner um 19.00 Uhr / Wednesday, January 28 at 7 pm

Ausstellungsdauer / Duration of the exhibition
29. Jänner bis 14. März 2004 / January 29 until March 14, 2004


Bei Transmission handelt es sich nicht um eine künstlerische Initiative, wo die Rollen von KünstlerInnen, GaleristInnen, KuratorInnen und KritikerInnen miteinander verschmelzen, bzw. ineinander aufgehen. Es handelt sich dabei nicht um eine Künstlergruppe, die im Rahmen einer Galerie in Glasgow aktiv ist, sondern um ein Komitee, das den künstlerischen Diskurs in den Mittelpunkt seiner Arbeit stellt. 1983 gegründet, war es von Anfang an ein Anliegen der KünstlerInnen, neben ihrer eigenen Arbeit und der ihrer KollegInnen, auch internationale KünstlerInnen einzubeziehen, um die künstlerische Diskussion voranzutreiben. Wichtig war und ist es ein lebendiges Forum zu schaffen, das nicht nur nach innen wirkt, sondern das sich mit einer Vielzahl von Veranstaltungen an ein größeres Publikum wendet.
Für den Grazer Kunstverein ist die Arbeit der Transmission Gallery aus mehreren Gründen interessant. Zum einen finden sich im Programm der Transmission Gallery eine Reihe von KünstlerInnen, die auch im Grazer Kunstverein zu sehen waren, wie Alex Bag, Sarah Tripp, Jakob Kolding, Atelier van Lieshout, David Shrigley, Simon Starling u.a., wodurch es eine gemeinsame künstlerische Ebene gibt, zum anderen eröffnet die prozessuale Arbeitsweise der Transmission Gallery für den Grazer Kunstverein neue Perspektiven für einen erweiterten Produktionsbegriff. Stets war es uns ein Anliegen nicht nur die Kunstwerke als Produkt dem Publikum zugängig zu machen, sondern darüber hinaus die Hintergründe und Motive der künstlerischen Produktion transparent zu machen.


Transmission stellt sieben KünstlerInnen vor:


Iain Hetherington studiert zur Zeit an der Glasgow School of Art. Sein Interesse gilt insbesondere der Überlagerung von Text und Bild, dabei geht es ihm nicht nur um die Gleichzeitigkeit der unterschiedlichen Ausdrucksformen, sondern auch um ein Spannungsfeld von gegenwärtigen und historischen Bezügen.

Laurence Figgis bedient sich für seine Collagen, Zeichnungen und Aquarelle einer Reihe von Quellen, angefangen von DIY Katalogen bis zu feministischen Texten oder populärem Filmmaterial. Die grafischen Blätter werden zu Verdichtungen unterschiedlicher Erzählstränge, die von räumlichen Displays bis zu medialen Erfahrungsräumen reichen.

Lucy McEachen beschäftigt sich in ihren Kurzfilmen mit den verschiedenen Traditionen und Konventionen des Filmemachens selbst, darüber hinaus ist es die Faszination für das Absurde, das Unwirkliche die ihre Arbeiten prägt.

Die Fotografien von Fred Pedersen isolieren die ausgewählte Szene, um sie bereits im Prozess der Aufnahme in den Rahmen zu stellen. Die Figuren werden gleichsam auf eine Bühne, oder um in der Wahrnehmung der bildenden Kunst zu bleiben, wie Skulpturen auf einen Sockel gestellt, der als solcher jedoch nicht sichtbar ist.

Mit seinen Spiegelcollagen ist Michael Wilkinson jenen grotesken Beziehungen auf der Spur, die sich aus einer vermeintlichen Beobachterposition und der Involviertheit durch das eigene Spiegelbild ergeben. In seinen jüngsten Arbeiten verwendet Wilkinson alte Plakate von Schimpansen, die für anthropologische Untersuchungen herangezogen wurden.

In den bühnenhaften Arrangements von Sophie McPherson geht es gewissermaßen um die Verortung der Ortlosigkeit oder vice versa um die Aufhebung der Verortung, oder besser um die Temporalität des Ortes. Fotos von bedeutenden Architekturdenkmälern korrelieren mit Aufnahmen aus Modemagazinen, mit Textbildern oder Versatzstücken aus dem ländlichen Umfeld. Ihnen gemeinsam ist ihre jeweils spezifische Zeitlichkeit.

"Atomic", die neue Arbeit von Matthew Noel-Tod, ist ein Remake des gleichnamigen Songs von Blondie aus dem Jahr 1980. Den Soundtrack hat Noel-Tod jedoch durch eine Interpretation der Filmmusik von Nosferatu von F.W. Murnau ersetzt. Der Glamour des Rockstars wird mit der suggestiven Erzählung des Horrorfilms unterlegt.


Kuratoren / curators
Kate Davis, Nick Evans, Lotte Gertz, Charlie Hammond, Jane Topping und Gregor Wright

 

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