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Männlichkeit im Wandel - Zum Männerbild in den "Altered Images" (1981) von Christopher Makos und Andy Warhol

Autor:
Katrin Schmidt
Jahr:
2014
Textsorte:
Seminararbeit

Abstract:
Das Bild und der Status der Frau erfuhren in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts einen grundlegenden Wandel. Das Bild des Mannes wird hingegen oftmals als starr und unveränderlich wahrgenommen. Die Ansicht, es gäbe eine wahre, natürliche Männlichkeit, wird vor allem von der Massenkultur getragen und ist aus wissenschaftlicher Perspektive als grundlegend falsch einzuschätzen. Die feministische Theoretikerin Tania Modleski spricht von „Zyklen von Krisen und Umbildung“ von Männlichkeit, deren Tempo in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts merklich zunahm. Zwei Ausprägungen von Männlichkeit erwiesen sich dabei als dominant: Einer übertriebenen Männlichkeit stand der „passive, entmächtigte oder verweiblichte männliche Körper“ gegenüber. An welchem Punkt des Zyklus‘ wir uns kulturhistorisch befinden, lässt sich unter anderem und im wahrsten Sinne des Wortes an „Männerbildern“ ablesen, die in den Medien, von der Werbeindustrie, in Film und Fernsehen oder den bildenden Künsten produziert werden. Im Folgenden soll das Männerbild am Beispiel der der Altered Images, einer Serie von Porträtaufnahmen des Künstlers Andy Warhol in Zusammenarbeit mit dem Fotografen Christopher Makos, untersucht werden. Jene Porträts, die den Künstler feminisiert mit Perücke und Make-up zeigen, entstanden am Anfang der 1980er Jahre in den USA. Hier formierte sich nahezu zeitgleich eine Männerbewegung, die eine Rückkehr zum traditionellen Männerbild propagierte, eine Art „männliche[r] ‚Backlash‘“. Inwiefern sich das Werk Makos‘ und Warhols, der in seinen Bildern und Filmen wiederholt eine explizit homosexuelle Erotik konstruierte, in diesen Kontext einordnen und bewerten lässt, soll mit der vorliegenden Arbeit zu klären versucht werden. Wie präsentiert sich Warhol? Welches Verständnis vom (Männer-)Körper lässt sich von den Bildern ablesen und wie ist dieses in den wissenschaftlichen Diskurs einzuordnen? Mithilfe von Theorien zu Geschlecht und Identität sowie deren Konstruktion aus der Soziologie und den Kulturwissenschaften sollen im Folgenden Antworten auf diese Fragen geliefert werden. Zentral dabei ist das Konzept der Maskerade, das im Zusammenhang mit den Altered Images auf sein Wirkungspotential überprüft wird.

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Schmidt_Männlichkeit im Wandel.pdf
Dateigröße: 32739 kB
Hinzugefügt am: 19.3.2014
  
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