6. Juni – 3. August 2014
Der Fokus der fortlaufenden Erkundungen des Grazer Kunstvereins zu verschiedenen Formen der sozialen Abstraktion hat sich inzwischen hin zu den häufig direkten Beziehungen zwischen KünstlerInnen und ihren Umgebungen verschoben. Sowohl in emotionaler wie intellektueller Hinsicht resultieren diese Beziehungen immer wieder in abstrakten Übersetzungen, die trotzdem 'das Soziale' als zentrales Anliegen bewahren.
Hreinn Friðfinnsson & Bruce McLean
Hreinn Friðfinnsson (geb. 1943, IS) und Bruce McLean (geb. 1944, GB) sind bahnbrechende Künstler aus derselben Generation, die sich bis zum heutigen Tag nie persönlich begegnet sind. Nebeneinandergestellt erkunden diese Künstler, jeder auf seine eigene Weise, ihre körperliche Präsenz und Beziehung zu künstlerischer Produktion und Repräsentation.
Hreinn Friðfinsson ‘Pair’, 2004 Spiegel mit silbernem Holzrahmen, Schuh 48 x 57 cm (Spiegel) Courtesy des Künstlers und AND Collection Bolzano
Mitte der 1970er-Jahre setzte der isländische Künstler Hreinn Friðfinnsson eine Anzeige in ein holländisches Kunstmagazin und bat InteressentInnen, ihm ihre Geheimnisse zu schicken. Indem er sich als Sammler von Geheimnissen darstellte, würde der Künstler, so dachte er, Verdächtigungen beruhigen, dass seine Handlungen auf dem versteckten Motiv basierten, privilegierte Information zu verwenden oder zu offenbaren, die er auf diese Weise erhielte. Das Geheimnis, das uns Friðfinnsson vielleicht verrät, besteht jedoch darin, dass es gar keines gibt. Seine Kunst lädt andererseits dazu ein sich vorzustellen, dass doch eines existiere. Die Arbeit des Künstlers ist bekannt für ihren Lyrismus und subtile Poesie, welche die häufig banalen Themen und Materialien, die der Künstler für seine Stücke verwendet, transzendiert. Er präsentiert oft gefundene Objekte, die er so wenig wie möglich verändert, und erschafft so neue Arbeiten, die Ideen des Selbst und von Zeit ergründen. Friðfinnsson ist ein natürlicher Geschichtenerzähler. Die meisten seiner Arbeiten verlangen geradezu nach einem Narrativ, oder der Erfindung einer Geschichte, auch wenn eine solche gar nicht existiert.
Bruce McLean ‘King for a Day’, 1972 Retro-Farbfotografie, 40 x 40 cm Courtesy des Künstlers und Tanya Leighton, Berlin
Auf die Einladung hin, 1972 in der Tate Gallery auszustellen, entschied sich Bruce McLean dafür, eine eintägige Retrospektive mit dem Titel ,King for a Day’ zu zeigen, nach der er sich aus der Kunstwelt zurückziehen würde. Trotz einem oft distanzierten und zynischen Ansatz zum professionalisierten Kunstbetrieb scheint er jedoch aktiver denn je zu sein.
McLeans frühe Erkundungen über verschiedene Vorstellungen von Skulptur verliehen ihm den Ruf, ein 'Meister des Spottes' zu sein, der die Produktion und die Repräsentation des „Künstlers' genauso wie die 'Arbeit selbst' hinterfragte. Eben mit seinen performativen Werken zog er zum ersten Mal die Aufmerksamkeit der Kunstwelt auf sich. Voller Witz und Humor kritisierte McLean die nach Moden orientierte, soziale Aufstiegsnatur der zeitgenössischen Kunstwelt in den 1970er-Jahren. Später entwickelten sich die Requisiten und malerischen Aspekte einiger seiner frühen performativen Werke zu Theaterstücken und in jüngster Zeit zu Gemälden.
Indem er mit diesen Vorstellungen von 'Präsenz' und 'Abwesenheit' spielt, präsentiert der Grazer Kunstverein eine zentrale Werkauswahl, die den konzeptuellen Bereich, den beide KünstlerInnen zu besetzen scheinen, herausfordert und hervorhebt.
The Members Library*
Tamara Henderson ‘Tapped Out and Spiraling in Stride’
Tamara Henderson ‘Bottle Under the Influence’, 2012 Publikation Courtesy der Künstlerin und Rodeo, Istanbul
Tamara Hendersons Praxis hat ihren Ursprung in einer einzigartigen Methodologie, mittels derer ihre Arbeiten zu Rekonstruktionen des Unbewussten werden. Die Basis ihrer Texte, Bücher, Zeichnungen, Drucke, Möbelstücke und Gemälde ist die akribische Dokumentation ihrer Träume und Eindrücke während der Hypnose, die in diesen unterschiedlichen Medien in Worte und Formen übersetzt werden. Ausgangspunkt ist die Alltagsumgebung der Künstlerin: ihr Atelier, ihre Wohnung, die Möbel, das Bett. An diesen Produktionsorten entwickelt sie Skizzen für ihre Arbeiten, die als Nachbilder geträumter Objekte und Vorkommnisse im Augenblick des Erwachens oder der Hypnose eingefangen werden. Das Ergebnis sind eigenartig verfremdete Alltagsobjekte, die den oder die BetrachterIn in etwas wie ein Paralleluniversum geleiten, in dem die Präsenz der Künstlerin mehr gefühlt als tatsächlich erlebt wird. Ihre Bücher lesen sich wie Traumtagebücher, dienen aber auch als Drehbücher für die Filme, in denen animierte Objekte teil eines orchestrierten, surrealen Wunderlandes. Die Ausstellung zeigt alle Bücher, die Henderson bis heute produziert hat. Diese werden mit Filmen und Möbeln kombiniert, um die thematische Verkettung der Arbeiten sichtbarer zu machen.
*The Members Library wird von der Künstlerin Céline Condorelli in Zusammenarbeit mit Harry Thaler als Dauerausstellung mit dem Titel 'Things That Go Without Saying' konstruiert und gestaltet. Die für die The Members Library gebaute Struktur ist Teil einer Serie mit dem Titel 'Additionals'. Diese unterschiedlichen, requisitenartigen Objekte und scheinbar funktionellen Strukturen sind zwischen Möbelstücken und Architektur einzuordnen.
Ständig ausgestellt
Ian Wilson 1. Februar 2013 –
Die Arbeit des Künstlers Ian Wilson (geb. 1940, Südafrika) weist eine auffällige Ähnlichkeit mit dem Selbstverständnis des Kunstvereins auf: Er will die Beziehung zwischen dem Gesehenen – oder Diskutierten – und der BetrachterIn erkunden und die Dringlichkeit dieser Interaktionen aufzeigen.
Wilson beschäftigt sich seit 1968 eingehend mit gesprochener Sprache als Kunstform. Er beschrieb seine Arbeiten als „mündliche Kommunikation“ und später als „Diskussion“. Auf Wilsons eigenen Wunsch wurde seine Arbeit nie gefilmt oder anders festgehalten, was die vergängliche Natur des gesprochenen Wortes bewahrte. Wilsons frühe künstlerische Explorationen fanden in völlig monochromen Umgebungen statt. Er war absorbiert von Fragen, die sich mit der Wahrnehmung und dem Gemälde beschäftigen. Seine letzten körperlichen Objekte „Circle on the Floor” und „Circle on the Wall” entstanden Anfang 1968. Durch die Produktion dieser Arbeiten realisierte Wilson, dass es nicht notwendig war, ein Objekt zu schaffen, um ein Konzept zu visualisieren.
Um seine Bedeutung für das Programm zu unterstreichen, hat der Grazer Kunstverein dem Werk des Künstlers eine fortlaufende Einzelausstellung gewidmet. Die Präsentation zeigt unterschiedliche Werke aus verschiedenen Jahren, genauso wie auch die Dauerausstellung des beauftragten und erworbenen Werkes Discussion. Diese Diskussion über das reine Bewusstsein des Absoluten fand im Grazer Kunstverein am 4. Mai zwischen dem Künstler, dem damaligen Team und früheren DirektorInnen des Grazer Kunstvereins seit 1986 statt.
Ausgestellt: ‘Discussion (Grazer Kunstverein)’, 2013 Schenkung von Stefan Stolitzka für die Sammlung des Grazer Kunstvereins.
The Peacock 1. Februar 2013 –
Der Grazer Kunstverein setzt seine Untersuchung über sein Interieur fort, indem er (neue) Möbelstücke sowie Design, angewandte und dekorative Künste präsentiert, die ihre eigene Funktionalität analysieren. 'The Peacock', wie diese Nonstop- Gruppenausstellung betitelt ist, wird von der Vorstellung eines Period Rooms inspiriert, der einen Augenblick in der Zeit definiert, wie auch vom Tier, dem Pfau, selbst (engl. 'peacock'), der inneren und nach außen getragenen Stolz repräsentiert. Eine Gruppe von KünstlerInnen wird eingeladen, Arbeiten beizutragen, welche den genutzten Raum des Grazer Kunstvereins mit Designstücken und konzeptuellen Interventionen weiterentwickeln. (Teile) dieser Arbeiten werden noch einmal neu in Erscheinung treten und in kommenden Einzelausstellungen mit anderen in einen Dialog gestellt. Auf diese Weise bilden sie Rückgrat und Interieur des Kunstvereins.
Jedes Jahr wird The Peacock einen eigenen Erzähler haben, der den ausgestellten Arbeiten eine narrative Struktur gibt. Die Künstlerin und Autorin Angie Keefer ist eingeladen, den Handlungsstrang für 2014 zu gestalten.
Ausgestellt 6. Juni – 3. August 2014
Nina Beier ‘Tragedy’, 2011
Ein persischer Teppich am Eingang des ersten Galerieraums wurde zur Bühne einer Performance, in der verschiedene HundebesitzerInnen die Ausstellung zu unangekündigten Zeiten aufsuchten und ihre Tiere baten, sich 'tot zu stellen'. Das Ergebnis war eine absurd theatralische Geste, bei der einen Augenblick lang das Tier sowohl als Stillleben wie als 'Torwächter' zu den Galerien fungiert.
Der Teppich wird im Laufe der Jahre im Grazer Kunstverein unterschiedliche Funktionen erfüllen und so seinen eigenen Wert und seine Präsenz in Frage stellen.
Jason Dodge* ‘the acrobats are sleeping’, 2010–2011
Jason Dodges Arbeit entspringt der Liebe zu einer einfachen Kargheit der visuellen und wörtlichen Sprache. Die offenbar minimalistischen Skulpturen und räumlichen Interventionen des Künstlers beruhen auf einem intensiven Interesse am emotionalen Potenzial von Objekten, Bedeutung zu übertragen. Unerwartete Kombinationen offenbar vertrauter Objekte, die deplatziert und ihrer Funktion oder ihres Zweckes beraubt präsentiert werden, kreieren ein schwer fassbares und poetisches Narrativ, das von einem breiten Netz von Assoziationen aufrechterhalten wird. Etwas Ungesehenes oder ein 'anderswo' evozierend erkundet Jasons Arbeit überraschende Historizitäten und unerzählte Geschichten. Die Arbeit 'the acrobats are sleeping' macht hier keinen Unterschied, da sie auf wunderschöne Weise das Bild des Schlafens neben jenes eines Akrobaten stellt. Auf jedem der handgefertigten Kissen schlief ein einziges Mal ein Akrobat. Die Positionierung in der Galerie wird vom Künstler selbst vorgenommen.
Mateo Lopez* Aus der Serie ‘Gabinete, Avenida Primavera Casa #2’, 2012
Mateo López interessiert sich für das Zeichnen als Werkzeug, das Ideen ihre erste greifbare Form gibt. Von Mind-Maps zu architektonischen Plänen tragen Zeichnungen dazu bei, Konzepte zu visualisieren und gedanklichen Prozessen nachzuspüren. Wenn er seine Zeichnungen auf dreidimensionale Objekte erweitert, bleibt der Künstler eher dem Potenzial einer Idee verpflichtet als ihrer Transformation in ein Produkt. Die resultierenden Objekte sind oft überraschend lebensecht, aber inert, frei von Erfolgsdruck und Versagensängsten.
Mateo López Aus der Serie „Gabinete 'Avenida Primavera Casa # 2', 2012 Hölzerner Spazierstock, Tusche auf Karton, 87 x 16 x 3 cm Courtesy des Künstlers und der Galeria Casas Riegner, Bogota
Nicolás Paris* ‘Portable Garden’, 2009–2013 ‘Four Corners’, 2012
Von einem architektonischen Hintergrund stammend greift Nicolás Paris häufig auf pädagogische Strategien zurück, um Elemente der Zusammenarbeit, des Dialogs und des Austausches in seine Arbeit zu integrieren. Um Ereignisse und Orte zu entwickeln, die den Austausch von Reflexionen ermutigen, basiert Paris’ Arbeit auf dem Konzept, zwischen dem Aufbau dialogischer Environments und dem oder der BetrachterIn, dem Ausstellungsraum und den Institutionen zu vermitteln.
Paris’ ‘Portable Garden’ besteht aus einem grünen Buntstift, auf dem der Werktitel eingraviert ist. Mit dem Stift verzeichnet das Personal des Kunstvereins die Besucheranzahl während der Ausstellung.
Daneben präsentiert der Grazer Kunstverein 'Four Corners': ein typischer Hocker, der in vier Teile zerschnitten ist, wobei jeder Teil eine andere Ecke der Galerie einnimmt.
Nicolás Paris ‘Portable Garden’, 2009–2013 Modifizierter grüner Buntstift, 18 x 0,7 cm Courtesy des Künstlers und der Galeria Luisa Strina, São Paulo
Dexter Sinister ‘Tinctures’, 2010
Dexter Sinister ist ein Designer-Herausgeber-Verlegerduo, das 2006 von Stuart Bailey und David Reinfurt gegründet wurde. Ihre Aktivitäten, zu denen ein Workshop sowie ein Buchgeschäft in New York gehören, erkunden die Möglichkeiten des Publizierens sowohl in gedruckter wie digitaler Form – häufig in Beziehung zur Kunstproduktion. Viele von ihren Projekten sind ortsspezifisch und zeit-sensitiv und umfassen Publikationen und Events, die live in den Galerien über vorgegebene Zeitperioden produziert werden. So fertigten sie 2011 Teppichfliesen, die auf 'Tinkturen' basierten.
Tinkturen sind jene Farben, die zur Verzierung eines Wappens in der Heraldik verwendet werden. Spezifische Designs mussten häufig allein mit schwarz-weißen Zeichnungen kommuniziert werden. In Ermangelung einer tatsächlichen Farbdarstellung wurde ein kodiertes System von Linienschraffuren entwickelt, was eine Tinktur auf einfache Weise von der anderen unterscheidbar machte. Jede Tinktur hat einen eigenen, entsprechenden Wappennamen. Die von Dexter Sinister produzierten Teppichfliesen werden in den Galerieräumen verteilt.
Will Stuart ‘On the positioning of a replica of Michelangelo Pistoletto’s Struttura per parlare in piedi. (Structure for talking while standing.) 1965–66, from the series ‘Oggetti in meno’ (Minus objects), reproduction’, 2012
An ausverhandelten Positionen präsentieren Will Stuart (Will Holder und Stuart Bailey) eine Nachbildung von 'Struttura per parlare in piedi', einer Arbeit von Michelangelo Pistoletto (geb. 1933, Italien), die zu seiner Serie von 'Minus-Objekten' gehört.
Die Arbeit wird von einer Bekanntmachung begleitet, welche die ursprünglichen Intentionen hinter der Arbeit wie auch die Frage untersucht, wie folgende Verhandlungen mit den verschiedenen Beteiligten den zweideutigen Zweck der Arbeit als Möbelstück (an das sich die Öffentlichkeit anlehnen kann) und Metapher (für Konversationspolitiken) reflektieren. Das Objekt ist ständiges Thema der Auseinandersetzung bei der Beschäftigung mit Raum und Funktion innerhalb des diskursiven Programms.
Michelangelo Pistolettos Werk wurde bereits 1988 im Grazer Kunstverein ausgestellt.
Jennifer Tee* ‘Violamine crystalline floorpiece’, 2013
Jennifer Tee kreiert symbolische, synthetische, skulpturale Installationen, über die der oder die Besucherin nicht nur nachsinnen kann, sondern die er oder sie manchmal auch betreten oder sich rituell auf sie einlassen kann. Ihre Arbeit schafft häufig ein Gleichgewicht zwischen scheinbar widersprüchlichen Faktoren: zwischen einer großen, skulpturalen Differenziertheit und einer Transparenz in der Produktion sowie zwischen einem Interesse am Evozieren spiritueller Reiche und aktivem, materiellen Experimentieren. In den letzten Jahren offenbarten Tees häufig voluminöse Installationen ein besonderes Interesse daran, sich in einem Zwischenzustand zu befinden oder in dem, was sie in ihren Performances als 'die Seele in limbo' nennt. Sie erforscht intermediäre Formen von Kulturen und Sprachen und verschiedene Formen von Religion. In ihrem Forschungsbereich konstruiert Tee poetische Dispositionen zwischen Tatsache und Fiktion, zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Ihre letzten Arbeiten schwanken zwischen Skulpturen und Bühne, Performance und Choreographie. Der Grazer Kunstverein präsentiert eine von Tees jüngeren Bodenarbeiten. Ihre Farbschemata formen eine abstrakte Geometrie, die über Formalismus hinaus auf eine bestimmte Erwartungshaltung verweist. Ihr Erscheinungsbild scheint eine Handlung vorwegzunehmen, eine Art von Zeremonie, ein Ritual oder eine Meditation, die Tee durch choreografierte Performances aktiviert.
Jennifer Tee ‘Violamine crystalline floorpiece’, 2013 (1 aus einer Konstellation von 4) Handgefärbte Wolle, Ø 210 cm Courtesy der Künstlerin und der Galerie Fons Welters, Amsterdam
Barbara Visser ‘Vereinvögel/ Societybirds’, 2014
Die Räumlichkeiten des Grazer Kunstvereins sind ziemlich wörtlich transparent, denn die Fassade des Galerieraumes ist vollständig mit Fenstern bedeckt. BesucherInnen und PassantInnen spähen immer wieder ins Innere, um einen Blick auf die Ausstellungen oder Events zu erhaschen. Die holländische Künstlerin Barbara Visser erkundet diese Spannung zwischen Öffentlich und Privat in einer semi-permanenten Auftragsarbeit, die die gesamte Fassade des Kunstvereins einnimmt. Die Arbeit der Künstlerin befasst sich mit der unbestimmten Beziehung zwischen Aufzeichnung und Dramatisierung. Viele ihrer Arbeiten behandeln die Vorstellungen von Original und Kopie und werfen die Frage auf, ob diese Kopien 'sich gut verhalten' und dem Original gerecht werden, oder ob sie betrügerische Zeichen sind, welche das Original in einem Strudel der Täuschung verschlingen. Formal variiert die Arbeit sehr und rangiert von Fotografie, Film und Video zu gedruckten Materialien, zu Text und Performance, bleibt dabei aber immer wiederkehrenden Themen wie Authentizität und Künstlichkeit, Wahrnehmung und kulturelle Kodierung, Konvention und Ausnahme, Reproduktion und Dokumentation verhaftet. Indem bestehende Systeme auf verschieden Weisen infiltriert und reflektiert werden, fordert die Künstlerin die Betrachtenden heraus, tief verwurzelte Wahrnehmungsgewohnheiten neu zu überdenken.
*Neuzugänge
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