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Der Grazer Kunstverein zieht in ein Badezimmer
Anna Paul
Treffpunkt am Steg unterhalb des Hilmteichschlössels am Hilmteich
3.7.2020, 15 Uhr
(Mariatrost) 
  
 

 
Der Grazer Kunstverein wird in einer performativen Skulptur zu mehreren Badezimmern.

Anna Paul interessiert als Künstlerin die historische Erzählung des Badens. Nach einer Reihe von performativen Skulpturen und Interventionen, die sie rund um die Idee des öffentlichen Badens produzierte, fragt Paul, was passieren würde, wenn eine öffentliche Einrichtung wie der Grazer Kunstverein in private Badezimmer ziehen würde. In Mariatrost am malerischen Hilmteich (einem städtischen Teich und Park) wird sie im öffentlichen Raum eine Skulptur zum Thema des privaten Badens installieren und mit PerformerInnen zusammenarbeiten. Anstelle einer öffentlichen partizipativen Veranstaltung, wie sie ursprünglich im Programm des Grazer Kunstvereins vorgesehen war, erörtert Paul den Umgang mit einer Pandemie und das Lernen der neu auferlegten Hygienemaßnahmen.

Als Künstlerin hat sich Anna Paul wiederholt mit der Badekultur und dem kulturellen Erbe des Badens, seinen sozialen Aspekten, seiner Geschichte und Entwicklung befasst. In ihrer Beschäftigung mit der Badekultur hat Paul festgestellt, dass das Baden - bis zur Entstehung des privaten Badezimmers - ein gemeinschaftsbildendes Ritual war. Pauls skulpturale Arbeiten schaffen partizipative Situationen, mit denen sie alltägliche Rituale und die Beziehung zwischen Menschen und ihren Baderoutinen erkundet. Sie untersucht die Choreografie der Körperpflege zu einer Zeit, in der Distanz, persönlicher Raum und Hygiene im Mittelpunkt des Denkens stehen, ebenso wie die Frage danach, wie Menschen öffentlichen Raum nutzen und ihn sich aneignen.

Anna Paul, geboren 1987 in Kärnten, ist bildende Künstlerin. Pauls skulpturale Arbeiten schaffen partizipative Situationen, mit denen sie alltägliche Rituale und die Beziehung zwischen der Gesellschaft und ihren Nebenerscheinungen. Paul studierte an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Ihr forschungsbasierter Ansatz und ihr architektonischer Hintergrund prägen ihre Praxis. In ihrer Arbeit baut sie skulpturale partizipative Umgebungen auf, die alltägliche Rituale und die Beziehung zwischen der Gesellschaft und ihren Produkten verhandeln. Paul lebt und arbeitet zwischen Kärnten und Wien.