Top / Nach oben
Grazer Kunstverein zieht auf die Plakatwand
Emma Wolf-Haugh
1.9.–30.9.2020
(Lend)
 

 

 
Vor einer Einzelausstellung im Grazer Kunstverein im Herbst 2020 bringt Emma Wolf-Haugh mit einer Plakatkampagne im Stadtteil Lend den Grazer Kunstverein auf die Straße. Auf Plakatwänden, die normalerweise für Werbung reserviert sind, werden großformatige fotografische Arbeiten gezeigt, die mit Wolf-Haughs umfassendem Projekt Domestic Optimism verknüpft sind. Durch die Verlagerung privater Wohnräume (Verschmelzung von Vergangenheit und Gegenwart) in die Öffentlichkeit sind die Werbetafeln Teil einer kontinuierlichen Auseinandersetzung mit der Raumpolitik und der Unsichtbarkeit queerer Frauen. Wolf-Haughs künstlerische Praxis beinhaltet oft das (erneute) Einfügen und (erneute) Aneignen von Erzählungen und Geschichten, die ansonsten übersehen, verdeckt, ausgeschrieben oder gelöscht werden. Lesen Sie hier mehr über Wolf-Haughs Ausstellung.
 
Emma Wolf-Haugh (geb. 1974) ist eine bildende Künstlerin und Lehrende, die in Berlin und Dublin arbeitet. Sie verbindet Installation, Performance, das Publizieren von Texten und kollaborative Workshop-Techniken miteinander und interessiert sich für die Neuausrichtung der Aufmerksamkeit auf kulturelle Narrative. Sie entwickelt ihre Arbeit auf der Basis von queeren/feministischen Untersuchungen über das, was fehlt. Ihre Praxis ist von früheren Erfahrungen im Theater und in queeren DIY-Club-Szenen beeinflusst: beides Orte, an denen Räume und räumliche Beziehungen auf temporärer Basis generiert werden können. Die Bühnen und der Dance Floor oder die Dunkelkammer dienen dazu, die Aufmerksamkeit auf ein Set ästhetischer Praktiken zu fokussieren, zu denen die Manipulation von audiovisuellen, beweglichen harten/weichen Architekturen, Kurzlebiges und der performende Körper gehören. In diesem Sinn hat sich die Künstlerin kontinuierlich eingehend mit den Ästhetiken der Club-Kultur zusammen mit Fragen von Raumpolitik und der Integration von Theatralik als Weg des Aussagenmachens beschäftigt. Seit 2015 gehört sie zu dem internationalen KünstlerInnen-KuratorInnen-Kollektiv The Many Headed Hydra mit der Kuratorin Suza Husse. Emma ist seit Juli 2019 Artist-in-Residence im Irish Museum of Modern Art. Zu den aktuellen & neueren Projekten gehören: Seized by the Left Hand, kuratiert von Eoin Dara und Kim McAleese im Dundee Contemporary Arts Centre, Dezember 2019, Is it Possible to Exist Outside of Language, kuratiert von Aziz Sohail, in der Indus Valley School of Art & Architecture, Karatschi, Pakistan, I SLIPPED INTO MY FIRST METAMORPHOSIS SO QUIETLY THAT NO ONE NOTICED, kuratiert von Gitte Villesen, Den Frie Center Of Contemporary Art, Kopenhagen (2019), Colomboscope interdisziplinäres Kunstfestival, kuratiert von Natasha Ginwala, mit The Many Headed Hydra, Sri Lanka (2019). Sie ist Herausgeberin von 'Having a Kiki - Queer Desire and Public Space' (PVA, 2016) und Gründungsmitglied des Kollektivs ‚The Many Headed Hydra’ (2015) gemensam mit Suza Husse.