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Der Grazer Kunstverein zieht nach Andritz
Dennis McNulty
SOUND TRUTHING
ab 27.4.2021
(Andritz)




Der Künstler Dennis McNulty präsentiert seine Arbeit Sound Truthing, eine medienspezifische Retrospektive, die eine Auswahl seiner Audio-Arbeiten, von denen viele in Verbindung mit spezifischen Orten auf unterschiedlichen Teilen der Welt in den letzten zwei Jahrzehnten entstanden sind, als einen Versuch, den Grazer Kunstverein nach Andritz zu übersiedeln. Sound Truthing ist teilweise von der Herausforderung, die es bedeutet Formen für Kunst innerhalb der Einschränkungen der Pandemie zu entwickeln, motiviert. Die Arbeit ist eine Neu-Konzeption des Walking-Tour-Formates, das der Künstler McNulty in den letzten Jahren anhand von Werken wie The Moment Space (GKV, 2018) untersucht hat.

Sound Truthing verwendet Echoes, eine GPS-gesteuerte Audio-Tour-Anwendung, die den Bezirk Andritz als Kontext erprobt. Echoes ermöglicht es, eine Audio-Aufnahme mit einem spezifischen Ort auf der Erdoberfläche zu verbinden. Die/der ZuhörerIn muss sich dazu physisch an diesem bestimmten Ort aufhalten, um den dazugehörigen Sound über das Smartphone empfangen zu können. Die Platzierung von Audios in einen Echo-Sound-Walk stellt eine offensichtliche Verbindung zum Prozess des Arrangierens von Kunstwerken in einem Galeriekontext her. Um Sound Truthing erleben zu können, müssen sich die BesucherInnen die Echoes App herunterladen und den Sound-Walk aktivieren, während sie einer speziellen Route durch Andritz folgen. Anleitung und Planmaterial sind ab dem 27. April 2021 sowohl
hier als auch im Grazer Kunstverein erhältlich.

Der Titel Sound Truthing ist eine Anspielung auf den Begriff „ground truthing“, der das Erheben von Daten in der realen Welt („vor Ort“) beschreibt, um diese dann mit theoretischen Modellen oder gesammelten Daten zu vergleichen.

(
https://echoes.xyz/)

Dennis McNulty (geb. 1970 in Irland) ist Künstler, Musikschaffender und Ingenieur. Seine Arbeit ist von seinem Hintergrund im Bereich der elektronischen Musik, seiner Ausbildung als Baustatiker und seinen Studien in Psychoakustik (Klangwahrnehmung) beeinflusst. McNulty arbeitet mit einer großen Bandbreite an Medien auf beiden Seiten des Computerbildschirms, die häufig spezifisch angefertigte Hardware und Software beinhalten, um damit AV-Arbeiten, skulpturale Installationen und Performances zu schaffen. Er bezieht sich oft auf den Kontext der Gebäudes, in denen er ausstellt, und greift in ihre räumlichen Narrative ein bzw. modifiziert sie. Zu seinen neueren Projekten gehören Light and Language, Lismore Castle Arts (2020), We Dream in Actions, Club Comfort Carnival, Dublin (2019), Everything is Somewhere Else, Paper Visual Art (2020), TTOPOLOGY im Grazer Kunstverein und VISUAL, Carlow (2018), anginging im Assembly Point, London (2018), Homo Gestalt im Bluecoat bei der Liverpool Bienniale (2016), beim Lofoten International Art Festival: Disappearing Acts, Svolvaer (2015), A Leisure Complex in der Collective Gallery, Edinburgh/Carnoustie (2014), und PROTOTYPES in der Limerick City Gallery of Art (2014). Zu seinen früheren Ausstellungen zählen Performa 11 (2011), Encuentro de Medellin (2007) und die São Paulo Bienal (2008 und 2004). McNulty ist ein Künstler-in-Residence im CONNECT, in Irlands Forschungszentrum für zukünftige Netzwerke und Kommunikationen, wo er aktives Mitglied der Orthogonal Methods Group ist. Seine Arbeit wird vom Arts Council of Ireland unterstützt.